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Digitalisierung öffentlicher Bibliotheken durch Google Books vorerst gestoppt

by Dirk Boelsems ~ September 29th, 2009

Google katalogisiert das Wissen der Welt. In diesem Zusammenhang hat der Internetriese auch den Buchhandel sowie die gesamte literarische Welt in Aufruhr versetzt. Das Ziel: Alle öffentlich zugänglichen Bücher und damit ganze Bibliotheken vollständig zu scannen. Im Heimatland von Google, den USA, wurde jetzt das Projekt Google Books vorläufig gestoppt. Die mit der US Buchbranche geschlossene umstrittene Vereinbarung muß nach Einwänden der US-Regierung geändert werden. Das Abkommen sieht vor, das Google gegen Zahlung von 125 Millionen Dollar das Recht erhält, Millionen auch urheberrechtlich geschützte Bücher von Universitäten und Bibliotheken ins Netz zu stellen. Dieses Vorhaben ist nun durch die kartellrechtlichen wie urheberrechtlichen Bedenken der Amerikanischen Regierung zunächst auf Eis gelegt.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels sieht nun die Karten neu gemischt und erwartet nun auch eine bessere Vereinbarung für europäische Autoren. Die schon längere Zeit sehr kontrovers geführte Debatte zeigt die starken Bedenken der Buchbranche. Befürchtungen ähnliche Entwicklungen wie in der Musikindustrie zu erleben sind deutlich. Die Musikbranche verzeichnet durch illegale Tauschbörsen, brennen von CD`s und kostenlose Verteiler von mp3 Files Milliarden Umsatzrückgänge. Ungeachtet der zunächst gestoppten Digitalisierung öffentlicher Bibliotheken begann unterdessen in Paris ein Prozess gegen Google wegen des scannen von schätzungsweise 100.000 französischen Büchern ohne Genehmigung. Es bleibt abzuwarten, ob das Buchprojekt von Google tatsächlich wie von Google geplant umgesetzt werden kann. Es handelt sich letztendlich um eine der weitreichendsten Entscheidungen für die Zukunft unserer kulturellen Landschaft.


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