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Qualitätsrichtlinien

Warum Google Adwords schlechte Webseiten fördert…

by Dirk Boelsems ~ September 22nd, 2009

Google Adwords ist eine verdammt geniale Werbeform. Nahezu ohne Streuverlust können enorm viele Interessenten mit einer jederzeit frei wählbaren Budgetierung erreicht werden. Vom Kleinstunternehmer bis zum Großkonzern bedienen sich weltweit Millionen Anbieter von Produkten und Dienstleistungen dieser Werbeform. Ein Grund warum Google Milliarden verdient.

Durch die Einbindung von Google Adwordsanzeigen auf fremden Webseiten bietet Google noch einmal eine deutliche Erweiterung der Reichweite mit seinem “ Werbenetzwerk “ an. Da die jeweilig angezeigten Anzeigen kontextsensitiv sind, also sich am umgebenen Inhalt orientieren, hat der edle Werbeflächenspender / Webseitenbetreiber ebenfalls die Garantie, eine für den Besucher wahrscheinlich interessante Werbeinformation zeigen zu können. Dieses Google-Angebot für Webseitenbetreiber heißt dann Adsense, also Adwords für Webseitenanbieter.

Nun sind es oftmals Contentseiten, also Informationsseiten zu bestimmten Themen, die sich oft und gern dieses Werbemediums bedienen. Die Abrechnung erfolgt über Google und mit etwas Glück bekommt der Webseitenbetreiber recht ordentliche Einnahmen über eine simple Einbindung des Programmcodes von Google Adwords auf seinen Seiten. So weit so gut. Nun muß der geneigte Webseitenbetreiber nur noch Traffic auf seine Seiten lenken und schon geht das Geld verdienen los.

Der einfachste Weg für die meisten Webseitenbetreiber ist also die Nutzung der Informationen bzw. Services auf den Seiten zu verschenken um etwaige Hemmschwellen für den User abzubauen. Also einen Mehrwert anzubieten, der von jedem ohne weiteres genutzt werden kann.

Leider hat Google aber mit Adwords dafür gesorgt, und damit gleichermaßen seine Vormachtstellung im Bereich von Suchmaschinenmarketing gesichert, das das Geld verdienen im Prinzip für den Webseitenbetreiber erst anfängt, wenn der Besucher die jeweilige Internetseite per Werbeklick auf eine andere Seite wieder verlässt.

Dies hat dazu geführt, das eine wilde Landschaft von Stilblüten der Geschmacklosigkeit und oft auch Sinnlosigkeit an Webseiten ins Leben gerufen wurde, die als einzigen Zweck das anlocken und schnelle wegschicken per Klick auf eine Werbeanzeige haben. Mit teilweise fragwürdigen SEO Maßnahmen werden  schlechte Seiten besser auffindbar gemacht und fertig ist das Geschäftsmodell. Eine dieser SEO Maßnahmen sind sogenannte Satellitenseiten, die als Linkfarmen für Linktausch etc. dienen sollen und allein deshalb meisten null inhaltlichen Wert besitzen.

Es reicht für die meisten „Linktauscher“ das ein halbwegs ordentlich wirkender Pagerank PR der Satellitenseite zugewiesen wird und damit dem naiven Linktauscher ein werthaltiger Link vorgetäuscht wird. Der tatsächliche Nutzen der Inhalte für den Seitenbesucher und damit die Qualität der Inhalte sind schlicht nicht weiter von Bedeutung. Typischerweise findet man auf solchen Satellitenseiten planmäßig Google Adsense Werbung. Selbst wenn monatlich nur € 20,– von Google für Klicks auf diese Webseitenwerbung überwiesen wird, decken diese € 20 zumindest laufende Kosten für Server, Domain etc. So schafft der fleißige SEO oft innerhalb von 2 Stunden mit BLA BLA BLA Texten und einigen wenigen Bildern eine neue Infoseite. Fertig ist die Satelliten-Linkfarm. Dieses Spiel wird deshalb gern nahezu unbegrenzt fortgesetzt. Schließlich will man ja viele Backlinks haben. Und da es recht schwer ist diese freiwillig zu bekommen, schafft man eben eine eigene kleine Internetseitenwelt. Wenn Sie sich vorstellen, das jede billige Satellitenwebseite auch mehr als € 20 Google Adsense Werbeeinnahmen pro Monat generieren kann wird aus dem produzieren von Müllwebseiten sogar ein eigenes Geschäftsmodell. Je mehr Internetseiten je besser für Backlinkgeschäfte und Google Adsense Einnahmen.

Auch das Argument, das man ein Interesse an wiederkehrenden Besuchern hätte, für die man ja Qualität brauchen würde, überzeugt nicht wirklich, da allgemein bekannt ist das wiederkehrende Besucher einer Internetseite kaum noch auf Werbeinhalte klicken. Also heißt die Losung: Neue Besucher rein und schnell per Werbeklick wieder raus.

Genau genommen ist die Voraussetzung für gutes Geld verdienen per Google Adsense sogar ein mäßiger oder sogar schlechter Inhalt. Wenn die Werbeanzeige deutlich mehr verspricht als der gerade wahrgenommene Inhalt ist man natürlich eher geneigt die Seite darüber zu verlassen, da man Sie ja sowieso schnell wieder verlassen will und eine neue Orientierung braucht. Und da Suchmaschinen keine Qualität im menschlich verstandenen Sinne erkennen können, reichen technisch betrachtet einfach gut gemachte BLA BLA BLA Inhalte für neue Besucher.

Nun ist es allgemein bekannt das gute Inhalt sehr viel Arbeit in Recherche, Aufbereitung und Präsentation erfordern. Dies kostet entsprechend viel Geld. Wenn also der engagierte Webseitenbetreiber nun für sein Contentangebot andere Finanzierungsquellen sucht, also beispielsweise für die Nutzung Geld verlangen würde, wird dies durch Google Adwords nahezu unmöglich gemacht. Schließlich gibt es ja für den Nutzer haufenweise Gratisangeobte im Internet. Warum sollte man also für etwas bezahlen, was woanders zumindest der ersten Idee nach auch so zu bekommen ist. Da Google aber keine gesicherte Werbeeinnahme für die geleistete Arbeit anbieten möchte und generell das ganze Modell auf Masse und nicht auf Klasse beruht, sind gerade sehr hochwertige Inhalte mit entsprechendem Aufwand in der Generierung dieser Informationen im Nachteil, wenn Sie sich ausschließlich auf die hoffentlich ausreichenden Überweisungen von Google verlassen müßten.

Dies bedeutet: Qualität wird durch die Umsonst- und Gratislandschaft im Contentbereich einfach nicht bezahlt und damit durch Google Adwords zu einem bestimmten Grad zu Grabe getragen. Das die vielen schlechten Contentseiten durch entsprechende SEO Manipulationen auch noch den Google Index verstopfen und damit inhaltlich deutlich wertvolleren Seiten den Weg zur Topindexierung erschweren ist Google eigentlich egal. Schließlich hat Google ja sogar ein Vorteil davon, wenn Seiten mit Google Adsense Werbung auf den vorderen Plätzen zu finden sind. Denn wie schon gesagt: Google verdient mit Adwords / Adsense Milliarden Dollar im Jahr.

Google macht das Internet sicherlich transparenter…aber in diesem Punkt garantiert nicht besser!!!


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1 Kommentar zu Warum Google Adwords schlechte Webseiten fördert…

  1. Harald

    Man muss sich manchmal wirklich fragen, wieso irgendwelche „inhaltsleeren“ Webseiten auf den vordersten Plätzen der Suchmaschinenergebnisse zu bestimmten Keywords von Google gelistet werden, während wirklich qualitativ gute Websites erst auf Seite 2 oder 3 zu finden sind. Hier widerspricht sich Google selbst, mit seinem Anspruch, für die User der Suchmaschine die besten bzw. relevantesten Ergebnisse zu liefern

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