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Freiwillig vom Millionär zum Tellerwäscher – Macht Geld un-glücklich?

by Webberater ~ September 3rd, 2010

Umsatz, Gewinn, großes Auto, tolles Haus, teure Hobbys und na klar… all die anderen netten Annehmlichkeiten die man für sehr viel Geld kaufen kann um sein Leben zu bereichern. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen JA, es ist schon klasse wenn man einen voll ausgestatteten Luxuswagen mit mindestens 200 Pferdestärken sein eigen nennen kann. Und klar, man könnte theoretisch schneller sein als 90 % der Mitmenschen auf der Autobahn. ABER es kommt oftmals und schneller als einem lieb ist zu einem Gewöhnungsprozess und damit auch zu einer wichtigen Selbsterkenntnis.

Man steht im selben Stau wie alle anderen und kann deshalb auch nicht wirklich schneller ankommen und am Ende kommt vielleicht doch die Frage auf ob es sich für dieses vergängliche Gefühl wirklich lohnt 12 Stunden und mehr am Tag zu arbeiten und ggf. für Familie und Freunde nur noch als seltener Gast und Beschaffer weiterer „Luxusattribute“ wahrgenommen zu werden.

Macht Geld oder materieller Reichtum glücklich? Diese Frage werden Menschen mit sehr wenig oder nichts mit hoher Wahrscheinlichkeit mit ja beantworten. Nur deren Wahrnehmung von Geld oder Reichtum definiert sich auf einer ganz anderen Ebene. In den armen Ländern dieser Welt ist oft schon regelmäßige und gute Ernährung Reichtum. Neue Kleider oder der Luxus seine Kinder auf eine Schule schicken zu können noch viel mehr. Dinge die für die meisten Europäer selbstverständlich sind und dennoch existiert großer Unmut über eine zugegebermaßen deutliche Schere in der Einkommenssituation und der Vermögensverteilung. Der Mittelstand wurde in den letzten Jahren immer weiter belastet. Einkommen gekürzt, mindestens aber stagniert bei zum Teil deutlichen Kostensteigerungen. Und die Angst vor dem sozialen Abstieg ist nicht unbegründet. Während in der gleichen Zeit die Bezieher sehr hoher Einkommen, beispielsweise bei Vorständen von Aktiengesellschaften oder Geschäftsführern aber auch bei vielen Unternehmern, in der Regel sogar deutlich zugelegt haben.

Ungeachtet dieser – leider – vorhandenen Entwicklung verbleibt aber dennoch die Erkenntnis das wir im Vergleich zu den Entwicklungsländern auf einem sehr hohen Niveau leben und das Streben nach mehr Geld und materiellen Statussymbolen und damit die Anerkennung eines sozialen Standes allgegenwärtig ist. Wir investieren sehr viel Zeit in die Schaffung dieser „Traumwelten“ und wünschen uns ein hohes Maß an Befriedigung aus diesen Besitztümern.

Aber sind diese Besitztümer nicht auch irgendwie nur eine Art Schmerzensgeld? Warum bezahlt ein Unternehmen seinen leitenden Angestellten teilweise enorm viel Geld? Ganz einfach… Sie müssen ihr eigenes Leben der Firma verschreiben und jederzeit andere Interessen hintenan stellen wenn die Firma dies verlangt oder braucht. Und der Philosophie der permanenten Umsatz- und Gewinnsteigerung folgend (also Wachstum) ist dies ein Rennen, das einen bis zum Rentenalter oder darüber hinaus beschäftigen wird. Es ist nie genug und jedes Jahr soll besser als das Jahr davor sein. So einfach ist die Sachlage.

Und wofür… Für die Villa, das Auto, 5+ Sterne Hotels etc. oder weil man eben keine anderen Interessen als Geld verdienen oder die Firma hat. Für viele ist es eine große Befriedigung das Gefühl zu haben gebraucht zu werden. Aber glauben Sie mir, wenn Sie morgen tot umfallen gibt es eine schicke Todesanzeige und übermorgen gibt es jemanden der Ihren Job übernimmt. Und da die Regeln des Geldverdienens kein Patent sind über das nur Sie verfügen konnten, wird Ihr Nachfolger seine Arbeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ganz passabel machen. Und selbst wenn nicht…. kann Ihnen dann auch egal sein.

Am Ende stellt sich für jeden früher oder später die Sinnfrage. Wenn man lange genug darüber nachdenkt (meistens wenn man etwas älter geworden ist) versteht man, das der größte Luxus Zeit ist. Man kann Sie nicht kaufen, Sie kommt nicht wieder und jeden Tag wird Sie weniger. Also ist Zeitverschwendung das Schlimmste was wir machen können.

Und das „Verrückte“ an dem Streben nach Besitz und Wohlstand ist, das je mehr man davon hat oftmals noch weniger Zeit für andere Interessen und Erfahrungen verbleibt. Steht sogar im Grundgesetz: Eigentum verpflichtet!!! Angestellte brauchen Führung, Immobilien brauchen Instandhaltung, Vermietung etc. und die tausend anderen Kostenstellen wollen auch bezahlt werden. Das Rad dreht sich immer schneller, die Verantwortung wird immer größer und je mehr man hat, je wahrscheinlicher ist die Tatsache das Sie immer irgendwo einen Brand löschen müssen. Schlecht laufende Unternehmensbereiche, Ärger mit Mietern, Handwerkern usw. Irgendwo auf der Welt läuft immer irgendetwas, das den Wert Ihrer Kapitalanlage beeinflusst. Und natürlich wollen wir ja auch hier ein stetiges Wachstum des Vermögens sehen. Also besser immer am Geschehen dranbleiben und sich kümmern…..Ein Kreislauf ohne Ende!

Natürlich können Sie auch alles an Mitarbeiter oder Dienstleister delegieren, aber am Ende tragen Sie doch die Verantwortung. Fragen Sie mal einige Milliardäre, die in der letzten Wirtschaftskrise mächtig in die Schusslinie geraten sind und teilweise bitter dafür bezahlen mußten. Zum Beispiel Elisabeth Schäffler  ( INA Schaeffler KG ) oder Adolf Merckle, der sein Imperium (Ratiopharm etc.) aus Gewinnsucht (hat die falsche Wette auf VW Papiere abgeschlossen) verspekulierte und sich aus Verzweifelung vor den Zug geworfen hat. Hier kann wohl niemand ernsthaft behaupten das Besitz glücklich macht. Aber auch der „einfache kleine Millionär“ wird Ihnen bestätigen das Geld am Ende nur Mittel zum Zweck ist. Und mehr als 1 Schnitzel kann in der Regel auch ein reicher Mensch nicht zum Mittag essen. Auch wenn er sich 100 Schnitzel jeden Tag leisten könnte.

Aus dieser Erkenntnis heraus muß jeder seinen eigenen Maßstab finden, der dabei hilft echte Werte zu (er)leben und dabei zufrieden und glücklich zu sein. Weniger ist doch sehr oft viel mehr. Denken Sie einfach mal nach. Wenn finanzielle Unabhängigkeit Ihr Ziel ist um einfach nicht mehr arbeiten zu müssen ist der Weg dorthin wahrscheinlich kürzer als Sie denken. Nehmen Sie mal einen einfachen Angestellten. Monatliches Einkommen netto 2.500 Euro. Davon bezahlen die meisten Menschen in Europa das, was man eben als Bruttonormalverdiener so hat. Klar kann man damit keine großen Sprünge machen. Mehrere Urlaube pro Jahr, tolles Luxusauto geschweige denn ein schönes Haus in ordentlicher Lage kann man hier ohne finanzielle Hilfe von Familie etc. wohl vergessen. Aber braucht man das alles überhaupt?

Angenommen Sie wollen eben nicht an allem sparen und ein materiell etwas aufwendigeres Leben führen. Dann verdoppeln Sie doch einfach die Summe und Sie könnten folgerichtig 2.500 Euro monatlich für eben diesen Luxus ausgeben. Und für 30.000 Euro pro Jahr könnte man sicherlich den einen oder anderen sehr erfreulichen Urlaub auch in exotischen Ländern finanzieren. Nun werden Sie sagen das Netto ja nicht Brutto ist. Und da haben Sie absolut recht. Deshalb verdoppeln wir diese 5.000 Euro pro Monat zur Vereinfachung auf 10.000 Euro und haben dann Steuern, Versicherungen etc. zum großen Teil schon bezahlt. Und somit ist die Aufgabe in materieller Hinsicht recht einfach definiert: Wie können Sie, ohne sich dafür kaputt arbeiten zu müssen, ein Einkommen von etwa 10.000 Euro pro Monat erreichen?

Sie brauchen als „Normalsterblicher“ definitiv nicht mehr um ein angenehmes Leben führen zu können. Wenn Sie es also schaffen ohne 12 Stunden Tage dieses Einkommen zu realisieren (und dies ist absolut möglich), dann haben Sie einen Zustand erreicht um den Sie am Ende auch die vielen Menschen beneiden werden, die sich für wesentlich mehr Geld im Monat verkauft haben und ihre Existenz über Besitztümer und „sozialen Status“ definieren und nicht über die Freiheit nur das tun zu müssen, wozu man wirklich gerade Lust hat. Wenn es Ihnen also gelingt ein für Sie ausreichendes Einkommen mit einer Arbeit zu realisieren, die Sie nur so lange machen müssen wie Sie Erfüllung daran empfinden, sind Sie wirklich reich. Jede Minute die Sie in eine Arbeit investieren die Sie nicht glücklich macht und lediglich Geld bringt, ist Zeitverschwendung! Also reduzieren Sie diese Zeitverschwendung auf Null. Als Unternehmensberater und Coach kann ich Ihnen einige Wege aufzeigen, wie Sie diesen Zustand auch ohne Hochschuldiplom und Karriereknochenmühle erreichen können.

Ein interessantes Beispiel für diesen Weg zur Selbsterkenntis bietet Karl Rabeder, der sehr viel Geld verdient hat und sich dennoch entschloss sein Unternehmen zu verkaufen und sein Geld in gemeinnützige Projekte investierte. Heute lebt er in deutlich bescheideneren Verhältnissen und ist dabei viel glücklicher. Aber sehen Sie selbst das Video mit dem Interview das Karl Rabeder mit Venture TV geführt hat.

PS: Karl Rabeder und ich sind beide Segelflieger und es stimmt…. Segelfliegen ist auch mit kleinem Geldbeutel im Verein kein Problem und das Gefühl der Freiheit, das man als Pilot hier genießen kann, ist auch mit noch soviel Geld nicht zu kaufen. Das gleiche gilt aber auch für geniale Tauchgänge….Speedsurfen in der Brandung und manchmal auch einfach nur beim angeln, wenn man einen großen Hecht fängt oder doch den Aufstieg bis zum Gipfelkreuz geschafft hat. Oder einfach morgens liegen bleiben und in Ruhe ein schönes Buch lesen….


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1 Kommentar zu Freiwillig vom Millionär zum Tellerwäscher – Macht Geld un-glücklich?

  1. Gerd Ullmann

    Es ist immer wieder erstaunlich, dass man Erkenntnisse dann erringt oder sie erst verifizieren kann , wenn die unmittelbare Erfahrung dazukommt. Heißt, ein der von Ihnen als nach Glück strebender, bezeichneter Mensch, wünscht sich das 2. Auto , den 3 Urlaub, etc.! Hat er dies dann aufgrund enormer Anstrengungen und Freizeit-Verzicht dann endlich geschafft, bereitet er damit eigentlich nur einen Nährboden für weitere anhaltende Unzufriedenheit . Denn das bisher erreichte, kann nur eine gewisse Zeit das „Glück“ vorhalten. Der Kreislauf aus Unzufriedenheit, materieller Belohnung durch Mehrarbeit, wieder Gewöhnung ….Unzufriedenheit etc. ist ein unheilsamer Kreislauf der immer nur zu einem Ergebnis führt: Abwesenheit von wirklichem Glück.
    Zu diesem Dilemma gibt es den buddhistischen Spruch: die Menschen machen immer wieder das gleiche und hoffen, dass es am Ende zu einem anderen Resultat führt !
    Dieser Spruch ist aber nicht nur ein belangloser philosophischer Erguss, sondern resultiert aus einer Kombination von intellektueller Erkenntnis und tiefer spiritueller Erfahrung.
    Seit 2500 Jahren untersuchen die Nachfolger Buddhas mit Logik und geradezu wissenschaftlichen Eifer und empirisch gewachsenen Methoden, die Natur des Geistes. Während wir in der westlichen Welt uns als Experten in der Schaffung von künstlichen äußeren Welten auszeichnen und wahre Meister darin sind, hat sich die buddhistische Welt ganz der inneren Welt verschrieben und dabei eine unfassbare, von uns im Westen bis jetzt nicht wahrgenommene Meisterschaft errungen.
    Wie haben „die“ das gemacht? Nun, um dies ausführlich zu beschreiben, würde der Platz hier ganz bestimmt nicht ausreichen. (die Erfahrung von 2500 Jahren auf einem Blatt Din4 ?)
    Nur ganz kurz: Die Untersuchung, der von uns wahrgenommenen scheinbaren äußeren Wirklichkeit führte zu einem paradoxen Ergebnis. Die Phänomene existieren, aber nicht so wie sie uns erscheinen! Tja, wenn die Dinge nicht so fest und inhärent existieren , wie sie uns erscheinen, ist es dann nicht geradezu lächerlich, wenn wir alle so nach äußeren Objekten greifen und gieren? Unsere Erfahrung hat doch die Sinnlosigkeit dieser Methoden durch frustrierende Ergebnisse schon bestätigt.
    Wie wäre es dann, wenn wir Methoden zu Hand hätten, die genau zu dem führen, was wir immer suchen?
    Wie wäre es, wenn wir all das Unerwünschte, wie z.B. diese Unzufriedenheit unabhängig von äußeren Umständen überwinden könnten!
    Wie wäre es, wenn all die vorherrschende Egozentrik transformiert werden könnte in Altruismus und Mitgefühl!
    Wie wäre es denn , wenn die sog. moderne Arbeitswelt und Gesellschaft BEIDE MEISTERSCHAFTEN zueinander bringt?
    Ich würde es mir wünschen!

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