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Qualitätsrichtlinien

10 Wege den Wert einer Internetseite zu verbrennen

by Dirk Boelsems ~ Juli 30th, 2008

Es ist schon erstaunlich, wie schnell heute eine Internetseite vom Olymp in die Niederungen der Mittelmäßigkeit absteigen kann. Einbrechende Besucherzahlen, fehlendes Vertrauen der User und Kündigungen von Mitgliedern sowie Wegfall von Verlinkungen und Integration auf Partnerseiten sind echte Geldverbrenner. Unzählige Arbeisstunden und der Geldeinsatz für Technik und Software können sich so in Luft auflösen.

Meistens sind hierfür immer wieder die selben Gründe verantwortlich. Deswegen hier eine kurze Zusammenstellung der „beliebtesten“ Websitemordmöglichkeiten:

Lange Offlinephasen

Eine Seite, die ohne Information längere Zeit nicht erreichbar ist wird als unzuverlässig, schlecht betreut oder einfach nur unprofessionell eingestuft. Dies geschieht dann auch mit Recht!

Technische Rückständigkeit

User lieben es, die neuesten Kommunikationstechniken oder Präsentations- und Interaktionsmöglichkeiten zumindest angeboten zu bekommen. Auch wenn die Webseite für einen Produkthersteller nicht Kern des Geschäftes ist, zeigt diese Innovationsbereitschaft auf der eigenen Webseite „Ich bin auf der höhe der Zeit. Hier bekommst Du top moderne Angebote“

Schlechte oder fehlende PR

Öffentlichkeitsarbeit ist ein sehr wichtiger Aspekt im Onlinebusiness. Besonders, wenn auf einer Webseite oder im Unternehmen mal etwas nicht gut gelaufen ist. Seien Sie offen und kommunizieren Sie etwaige Probleme ohne um den heißen Brei herumzureden. Die Onlinegemeinde lästert zwar gerne, ist aber bei „verständlichen Problemen“ nicht wirklich nachtragend. Im Gegenteil: Fragen Sie mal in einem Blog oder einem Themen relevanten Forum um Rat. Sie werden erstaunt sein, wie viel nützliche Tipps und Informationen ohne jede erwartete Gegenleistung angeboten werden.

Unterschätzung des Social Networks

Social Bookmarkingtools, Blogs und Foren sind ein Marktplatz für die neuesten Informationen, Gerüchte und auch Lästereien. Mit oder ohne Grund: Hier eine große Bandbreite an negativen Statements, Artikeln oder Kommentaren zu haben ist richtig übel. So wie sich positive Informationen über diese Wege schnell verbreiten können, ist es andersherum genau so.

Konzentration auf einen Trafficlieferanten

Viele Webseiten bekommen ihre Besucher über Google und sonst passiert im Marketing der Seite eher wenig. Nur was passiert, wenn Google ihre Seite im Index auf Seite 10 nach hinten fallen läßt? Oder was würden passieren, wenn die Adwords Preise aufgrund des Wettbewerbes plötzlich deutlich teurer würden und die Schaltung wirtschaftlich nicht mehr lohnt? Das war es dann wohl. Auch wenn Google extrem wichtig ist. Nutzen Sie Alternativen. Die gute alte Vernetzung über Partnerseiten, Affiliate Marketing, Blogs, Foren, Artikelverzeichnisse und Mundpropaganda etc. sind hier weiterhin absolut top. Und schließlich gibt es ja auch immer noch Yahoo, MSN und einige andere Suchmaschinen.

Sicherheitslücken

Eine Seite, die Daten ihrer User, Mitglieder oder Kunden unrechtmäßig „ausspioniert“ (auch vor dem Hintergrund der eigentlich nützlichen Marktforschung), nicht vor unerlaubten Zugriff von Aussen schützt oder Daten für andere Zwecke als die vom Nutzer beabsichtigten bzw. gewollten Zwecke einsetzt (z.B. Verkauf an Spammer etc.) ist schlicht und ergreifend eher früher als später R A U S!!! Todsünden werden im Netz extrem schnell verbreitet (siehe Unterschätzung des Social Networks) und Sicherheitslücken sind Todsünden. Wenn Sie nicht gerade Microsoft heißen und tausende „Fans“ haben, die den ganzen Tag über nichts anderes zu tun haben als evtl. Sicherheitslücken in Windows aufzudecken, ist dies für jeden „nicht Monopolisten“ einer der letzten Fehler vor dem Ende der Webseite.

Geldgier und Werbung

Natürlich ist es legitim, insbesondere kostenlose Contentangebote durch Werbung auf den Seiten zu finanzieren. Und sicherlich ist es auch so, das werbliche Inhalte Zusatznutzen für den Besucher bringen können. Aber: Zu viel ist zu viel. Bannerfriedhöfe, Pop Up Terror und vollkommen Themen fremde Werbeinformatinen sind geschmacklos, nutzlos und ein Beleg für die Besucher: Hier will einer nur Geld verdienen. Objektivität und interessante Inhalte werden hier schnell gegen Geld zu Markte getragen. Schließlich könnte man den Platz für genau diese Inhalte ja für eine gut sichtbare Werbeanzeige opfern….

Bei Shops bzw. Produktanbietern gilt analog: Apothekerpreise funktionieren nicht. Der Wettbewerb ist meistens nur einen Klick entfernt. Wenn Sie also glauben, Sie könnten 100 % mehr verlangen als ihr Wettbewerb und genug Dumme finden indem Sie einfach im Internet darauf warten, dann bieten Sie besser gar nicht erst an. (Siehe Unterschätzung des Social Networks) Dies bedeutet nicht, das Sie immer billiger sein müssen als der Wettbewerb. Wenn Sie aber keine Alleinstellungsmerkmale haben und identische Produkte bzw. Dienstleistungen wie viele Andere anbieten, sollten Sie nicht auf dem letzten Platz der Preisangebote stehen.

Strategische Fehlentscheidungen

Auch die besten Absichten und großes Engagement nützen nichts, wenn Sie mit ihrem Angebot am Markt vorbei operieren. Wenn die Nachfrage nach ihrem Angebot immer kleiner wird bzw. ihr Wettbewerb täglich mit besseren Argumenten aufwartet, dann haben Sie mittelfristig keine Chance hier noch gut auszusehen. Die Fähigkeit Trends zu erkennen, technologisch und inhaltlich die Nische zu besetzen, sind hier die Trumpfkarten. Der hundertste SEO Blog, indem sich ein „Freak“ mit dem anderen unterhält bringt nichts. Hier sind die Chancen auf Wachstum und Erfolg ungeachtet ihrer Fähigkeiten bzw. ihres Einsatzes sehr gering. Schließlich haben wir alle nur begrenzt Zeit und konzentrieren uns auf unsere top Informations- und Produktlieferanten. Und die findet man nach Suchmaschinenlogik und Nutzerverhalten oft auf den ersten 3 Seiten einer Suchmaschine. Also: Egal wie gut Sie sind. Auf der ersten Seite bei Google und Co. stehen nun einmal nur 10 von oftmals tausenden von Einträgen. Überlegen Sie sich genau, ob Sie die Power haben hier auf Seite 1 landen zu können.

Zu hohe Erwartungen aufbauen

Getreu dem Motto viel heiße Luft wurden schon oft hervorragend umgesetzte Marketingkampagnen mit Erfolglosigkeit bestraft. Stellen Sie sich vor, Sie sind richtig heiß auf ein Produkt oder ein Webangebot. Es wurde Ihnen in den letzten Wochen als revolutionär, einzigartig und die Lösung aller ihrer Probleme angepriesen. Sie warten mit dem Kauf alternativer Angebote, da ja bald das ach so tolle geniale Angebot kommt. Sie haben aufgrund der äußerst professionelle Werbung und dem Werbeeinsatz nicht den geringsten Grund daran zu Zweifeln, das Sie hier genau das bekommen was man Ihnen verspricht. Und dann: Das Angebot ist nicht besser als die anderen Angebote. Wenn es sich um ein Produkt handelt, das möglicherweise von einer Prüforganisation (z.B. Stiftung Warentest, Fachmagazine etc.) auch noch mittelmäßig oder schlecht bewertet wird, na dann besonders toll. So groß die Enttäuschung ist, so negativ werden auch die Kommentare im Web sein. Also lieber etwas zurückhaltender bleiben. Gute Angebote werden im Internet auch ohne bombastische Marketingaussagen ihren Nutzer finden.

Schlechte inhaltliche Qualität

Sachlich unkorrekte Inhalte, schlechter Schreibstil, miese Bilder, unzureichende Navigation, stark polarisierende Inhalte u. verbotene Inhalte. Dies sind alles absolut vortreffliche Möglichkeiten, seinen Weberfolg zu torpedieren. Gerade bei Seiten, die Inhalte oder Artikel etc. von Dritten veröffentlichen ist dies eine Gefahr. Also: Behalten Sie die Oberhoheit über ihre Seite und prüfen Sie ggf. jeden Inhalt schnellstmöglich um gar nicht erst Hinweise von Dritten zu bekommen. Denn nicht jeder ist so nett, Sie frühzeitig auf ungewollte Inhalte zur Schadenvermeidung hinzuweisen.

Einen interessanten Artikel zu diesem Thema hat auch Martin Weigert geschrieben, den Sie unter

http://netzwertig.com/2008/07/02/aus-aktuellem-anlass-10-wege-den-wert-eines-webangebotes-zu-vernichten/

finden.


Bio von

1 Kommentar zu 10 Wege den Wert einer Internetseite zu verbrennen

  1. Stefan A. Hoyer

    Ein sehr ernstes und leider häufiges Thema. Guter Artikel, danke!

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