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Qualitätsrichtlinien

Die Zukunft von werbefinanzierten Contentseiten

by Dirk Boelsems ~ September 17th, 2008

Wie wir schon in diversen Publikationen und auch in unseren Profi Strategien e-book ausführlich behandelt haben, ist eine der Möglichkeiten im Internet Geld zu verdienen eine werbefinanzierte Contentseite. Attraktiver Content zieht interessierte Besucher an, ermöglichkt Backlinks und sorgt mittelfristig auch für gute Platzierungen bei Suchmaschinen.

Da die meisten Contentangebote aus nachvollziehbaren Gründen sofort zugänglich sind, da sonst eine Indexierung in Suchmaschinen kaum möglich ist, besteht die einzige Finanzierungsmöglichkeit (neben kostenpflichtigen Sonderfunktionen oder Eintragungen als Upgrade etc.) in der Werbung für andere Anbieter, die den Traffic der Seite für sich nutzen möchten.

Die Vermarktung von Sonderfunktionen erfordert neben einem guten Traffic auf der Seite eine hohe Qualität des Internetangebotes insgesamt. Außerdem muss der extra zahlende Kunde einen tatsächlichen Mehrwert erhalten, der nicht durch andere Maßnahmen des Webseitenbetreibers aufgeweicht wird.

Beispiel: Sie möchten für bestimmte Unternehmen in einem sehr spezifischen Werbeumfeld gegen Entgeld Werbeplätze oder eigene Unterseiten anbieten. Es wäre für diese Unternehmen nicht mehr besonders attraktiv diese Lösung für ihre ansonsten gute Seite zu nutzen, wenn Sie parallel über andere Werbeformen ebenfalls Zugang zu ihrer Seite als Werbeplattform bekämen, die unter Umständen sogar auf den ersten Blick ohne Risiko oder zu günstigeren Preisen angeboten würden. Dazu zählt auch Adsense auf ihrer Seite. Warum sollte man auch monatlich einen bestimmen Betrag an jemand anderen bezahlen, wenn man ebenso gut über eine Adwords Anzeige auf dieser Seite landen könnte?

Weitere Möglichkeiten sind Partnerprogramme, die in der Regel auf Erfolg basieren. Diese Programme funktionieren in der Regel relativ gut, obwohl natürlich technische Rahmenbedingungen Einschränkungen bedeuten. So würde beispielsweise bei der Abschaltung oder Löschung von Cookies in der Regel auch ihre eigentlich zu Recht verdiente Vermittlungsprovision verloren gehen, wenn der Besucher der über ihre Seite zu dem Angebot des Werbetreibenden gefunden hat zu einem späteren Zeitpunkt oder von einem anderen Computer direkt auf das Angebot des Werbetreibenden zugreift. Der hat dann zwar einen neuen Kunden über ihre Internetseite gewonnen, Sie bekommen aber leider keine Provision.

Eine System bedingte Schwäche oder auch Unschärfe, die dennoch bei guten Trafficzahlen verschmerzbar sein kann. Trotzdem eben nicht 100 % Sicherheit bietet.

Um diesen Ungereimtheiten oder Nachteilen aus dem Weg zu gehen bleibt eigentlich nur die direkte Vermarktung der eigenen Seite. Das bedeutet mehr Aufwand und mehr Anforderungen an die Qualität, aber auch mehr Einnahmen, da ja kein „Zwischenhändler“ anfällt und somit auch der Werbekunde zu durchaus attraktiven Konditionen mit Ihnen ins Geschäft kommen kann.

Für die meisten von Ihnen sind dies keine Neuigkeiten, aber wir möchten ihren Blick auf eine Szenario der Gegenwart und auch der näheren Zukunft richten.

Gefunden zu werden ist die wichtigste Notwendigkeit für jede Internetseite und insbesondere für eine Contentseite, da hier in der Regel das Geld analog zum Traffic verdient wird und nicht wie bei Internetshops über Umsätze der Produkte. Natürlich brauchen Sie dort auch Traffic, nur der kann oft auch durch Werbemaßnahmen gekauft und durch Umsätze bei den Produkten einfacher refinanziert werden.

Um gefunden zu werden müssen Sie neben einer guten Suchmaschinenoptimierung ihrer Seiten insbsondere auch viele Links von anderen Seiten erhalten.

Aufgrund der Tatsache das Suchmaschinen zwar nicht perfekt sind aber dennoch versuchen über Algorithmen die Qualität einer Seite einzuschätzen ist gerade diese Empfehlung von anderen Seitenbetreibern von enormer Bedeutung. Echte Suchmaschinen relevante Links werden aber immer noch von Menschen gemacht und nicht von Maschinen. Deshalb muss ihre Webseite in erster Linie ihren Besucher gefallen. Und zwar nicht in Form von ganz nett, sondern in Form von SUPER SEITE unbedingt ansehen.

Und dieser Unterschied ist gewaltig!

Kommen wir zur Psychologie von Menschen und insbesondere der Spezies Internetuser. Aufgrund der Entwicklungen des Internetwerbemarktes und der Werbeformen der letzten Jahre ergeben sich interessante Erkenntnisse. Viele User sind regelrecht werbeblind geworden. Pop Up Banner werden als nervtötend betrachtet, blinkende Bannerwüsten schaffen Ablenkung vom eigentlichen Inhalt aber keinen unmittelbaren Mehrwert, da oft vollkommen Themenfremd. Die Liste der Negativeffekte bei Webseitenbesuchern wurde in den letzten Jahren immer länger. Bestenfalls kann man dann auf eine neutrale Reaktion hoffen, die in der Regel auf ignorieren der Werbeeinblendungen beruht.

Durch die sich weiter entwickelnde Werberesistenz gehen bei vielen Webseitenbetreibern auch die Einnahmen zurück. Auch ehemals sehr zufriedene Google Adsense Nutzer berichten vermehrt über deutlich schlechtere Zahlen als noch vor einigen Jahren. Dies ist aber sicherlich auch einfach der Tatsache geschuldet, das sich die Zahl der Contentwebseiten ebenfalls stetig erhöht hat und der Werbetopf auf mehr Köpfe verteilt wird.

Das für uns Entscheidende jedoch ist der Qualitätseindruck einer Internetseite sowie die vom Besucher gewünschte Originalität bzw. empfundene Einzigartigkeit einer Seite. Nur wenn dies wirklich erreicht wird, kann man auf dauerhafte spontane und „selbstlose“ Verlinkung und Empfehlung der Internetseite hoffen. Was wiederum die Suchmaschinenindexierung verbessert. Jetz kann man natürlich argumentieren, das guter Content nicht durch Werbung beeinträchtigt werden muss. Dies ist aber ab einem gewissen Punkt nicht ganz richtig.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie sehen dutzende Seiten die optisch, bedingt durch typische Adsense Formate oder Bannereinblendungen, alle irgenwie ähnlich und damit beliebig aussehen. Dies führt unbewusst zu einer Art Ermüdung beim Besucher und die vorhandenen Inhalte werden nicht mehr optimal wahrgenommen. Dies ist eine ganz normale Reaktion. Denken Sie einfach daran, das jede Werbung wie gut Sie auch ist vom eigentlichen Inhalt der Seite ablenkt. Die Kunst besteht also darin, diesen Effekt nicht zu fördern und dadurch eine besonders angenehme und genau auf das Interesse des Besuchers zugeschnittene Seite anzubieten. Durch die mittlerweile immer uniformierter wirkenden Internetangebote mit entsprechendem Werbeanteil wird dies für diese Webseitenbetreiber sicherlich nicht einfacher.

Besuchen Sie einmal die besten Contentseiten die Sie kennen und prüfen Sie genau, ob und wieviel Werbung für andere Unternehmen dort gemacht wird. Sie werden feststellen, das bei diesen Seiten der optisch sofort erkennbare Werbeanteil extrem niedrig ist, Farben und Formen wenn vorhanden an das Layout oder dem Design der Seite angepasst wurden bzw. gar keine Werbung für andere Seiten zu finden ist. Die Finanzierung erfolgt dort in der Regel über Zusatzleistungen bzw. Besuchervermittlung an einen oder nur ganz wenige Partner.

Fazit:

Die Qualität einer Internetseite wird im Wesentlichen durch die Einschätzung der Besucher bestimmt. Dies ist eine Mischung aus Inhalt und Design einer Seite. Besonders positiv und damit zukunftsträchtig im Sinne von Verlinkungen und Besucherzahlen sind Angebote, die sich in den genannte Kriterien positiv von den meisten anderen Angeboten unterscheiden. Wenn fast alle „0/8/15“ Angebote die üblichen Werbeformate in Hülle und Fülle für die Finanzierung einer Seite nutzen, kann die Lösung nur heißen dies nicht zu tun und die Finanzierung auf Basis eines echten Premiumangebotes für eine ganz bestimmte Zielgruppe zu basieren. Dies bedeutet Einzigartigkeit ihrer Seite in Design und Inhalten sowie entsprechendem Traffic, der durch kontinuierliche Verbesserungen der Suchmaschinenindexierungen weiter erhöht wird. Dies hat zur Folge, das der Contentseitenbetreiber im Aufbaustadium längere Zeit auch ohne Finanzierung die Entwicklung seiner Seite in diese Qualitätsliga vorantreiben können muss. Mittelfristig wird sich diese Strategie aus benannten Gründen auszahlen und die Unabhängigkeit von Werbevermarktern schafft deutlich mehr Stabilität.

Wie mir ein Contentanbieter vor einiger Zeit sagte ist sein Angebot nur dafür da, das Leute kommen und am besten über eine Werbeanzeige schnell wieder gehen. Damit wäre das Geld verdient und der Sinn der Seite wäre erfüllt. Dies trifft den Nagel auf den Kopf. Es geht nicht um Qualität sondern nur um Traffic, der über Werbeanzeigen die Seite wieder verlassen soll. Ob dies von Werbetreibenden wirklich gewünscht wird? Um das Prozedere zu vervollkommnen werden möglichst viele Anzeigen gezeigt um nur irgendwie zum Klick darauf zu verführen. Dies lässt auch dem Besucher keine Wahl mehr als zu erkennen: Der Zweck der Seite ist nicht Inhalt sondern Werbung. Vielen Dank und ich komme bestimmt nicht wieder… Eine Verlinkung findet schon gar nicht statt und noch nicht einmal die Abspeicherung im Favoritenordner wird hier gelingen.

Vor diesem Hintergrund besteht ein weiteres mögliches Szenario bei zunehmenden Zahlen von schlechten oder bestenfalls durschnittlichen Contentangeboten, die ausschließlich über „typische“ Werbeanzeigen finanziert werden.

Der Besucher beurteilt ohne weitere Inhalte anzuschauen aufgrund der geschalteten Werbeanzeigen die besuchte Seite sofort negativ, da der Contentanbieter offensichtlich keinen Premiumpartner bzw. Premiumkunden für seine Seite gewinnen konnte. So könnte Werbung pauschal als Qualitätsindikator eingeschätzt werden. Keine Werbung = gute Seite. Werbung vorhanden = schlechte Seite…Diese „ganz normale“ Reaktion finden Sie heute auch schon bei unaufgefordert zugestellten Werbebriefen bei sich selbst. Die Statistiken bestätigen eine „Rücklaufquote von deutlich unter 2 %. Das heißt, das über 98 % aller Menschen daran kein Interesse haben. Wie oft haben Sie schon Postsendungen die sofort als Werbung zu erkennen waren ungelesen in den Papierkorb geworfen?

Abgesehen davon wird die Zahl der rein werbefinanzierten Webangebote absehbar seinen Zenit erreichen, da schlicht und ergreifend über diesen Weg nicht mehr genug Geld verdient werden kann, um dafür ggf. auch nur nebenberuflich ein paar Euro dazu zu verdienen. Und bei fallenden Einnahmen ist die Finanzierung von eigener Werbung zur Generierung von Traffic auch bald einfach nicht mehr möglich. Selbst die weitestgehend kostenlosen Partnerprogramme der Affiliateanbieter werden immer schwieriger nutzbar. Die Zahl der abgelehnten Kampagnen ist sehr hoch und die Affiliate Dienstleister müssen für die Refinanzierung und Pflege eines Parternprogramms auch Geld verdienen. Wenn dies nur über Provisionen erfolgt muss der Affiliate Dienstleister von dem Inhalt der beworbenen Seite selbst überzeugt sein. Der Affiliate Dienstleister Zanox beispielsweise lässt sich die Einrichtung eines Partnerprogramms bereits vom Publisher bezahlen.

Sie werden schon wissen warum….


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