Netzwerkpartner

Qualitätsrichtlinien

Bewertungen im Internet – Marketing mit Vertrauen ?

by Webberater ~ November 2nd, 2012

Vertrauen in die Aussagen eines Verkäufers ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss. Bewertungen im Internet von Kunden und Verbrauchern sind vor diesem Hintergrund ein Riesengeschäft geworden. Das Marketing mit dem Vertrauen gespeist durch positive Kundenbewertungen und Produktrezensionen für Reisen, Shopping, Restaurants und so ziemlich jeder angebotenen Dienstleistung beschert den Anbietern der „für gut befundenen“ Produkte und Dienstleistungen deutlich mehr Umsatz. Mehr als ein Drittel der Deutschen klickt inzwischen in ein Bewertungsportal bevor etwas angeschafft wird. Facebook baut wie alle anderen Social Networks einen großen Teil seiner Existenz auf Basis dieser „Logik“ auf. Die Verbraucher sehen in einer Vielzahl von Meinungen eine Art Schwarmintelligenz. Einige wenige können sich irren….aber viele Menschen die etwas empfehlen wohl kaum. Oder vielleicht doch?

 

Internetbewertungen

Stern Ausgabe 44 Thema Bewertungen im Internet

 

Es ist nun einmal eine Tatsache das Bewertungen im Internet heute eine der wichtigsten Treiber im Konsumentengeschäft geworden sind. Große Anbieter wie zum Beispiel Holidaycheck bei Reisen verbinden ihr Geschäftsmodell primär mit Kundenbewertungen. Holidaycheck bietet nicht unbedingt bessere Preise als andere Portale aber hier wurde sehr früh die Bewertung von Reisenden als wichtige Unterstützung im Kampf um das Vertrauen der Internetkunden erkannt. Viele der monatlich etwa 23 Millionen Besucher von Holidaycheck kommen wegen der Bewertungen anderer Urlauber und können das entsprechende Hotel sofort buchen. Eine hervorragende Produktrezension bei Amazon führt unmittelbar zu besseren Verkäufen. Um dies zu unterstützen hat Amazon selbst sogar einen exklusiven Vine-Club, deren Mitglieder von Produktanbietern mit kostenlosen Proben versorgt werden. Natürlich in der Hoffnung auf positive Rezensionen. Und deshalb werden auch nur „Toprezensenten“ hier aufgenommen. Auch zahlreiche Bewertungsportale wie QYPE oder CIAO! und tripadvisor etc. sind für die mobile Internetgeneration ein steter Begleiter in der Entscheidungsfindung. Nicht nur wegen der Apps die diese Portale für den mobilen Einsatz zur Verfügung stellen sondern einfach weil das Gefühl der Sicherheit, die richtige Entscheidung in einem unüberschaubar großen Angebot an Möglichkeiten zu treffen, größer ist.

So positiv diese Schwarmintelligenz auch in der Theorie ist, so problematisch ist auch die Kehrseite. So wurden Anbieter seriöser und guter Leistungen schon von Kunden unter Androhung schlechter Bewertungen im Internet um Preisnachlässe erpresst. Auch Wettbewerber schrecken zum Teil nicht davor zurück in den großen Portalen eine vorsätzlich schlechte Bewertung ihrer Konkurrenten veröffentlichen zu lassen. Ebay Verkäufer können hier schon seit Jahren ein Lied davon singen. Besonders hier ist das Votum vieler zufriedener Kunden sehr wichtig. Eine einzige schlechte Bewertung kann schon zu deutlichen Umsatzverlusten führen und woher soll der Leser wissen, was wirklich dahinter steckt?

Bewertungen im Internet sind deshalb ein großes Geschäft geworden, das durch einige Anbieter in professionelle Bahnen gelenkt wird. So können Sie bei einigen darauf spezialisierten Portalen wie Textbroker oder Klickwork jede Art von Text durch anonyme Schreiber beauftragen und entsprechend ihres Qualitätsanspruches für z.B. nur 0,019 Cent pro Wort die gewünschten Texte und Inhalte schreiben lassen. Und auch die Veröffentlichung von Bewertungen gehört hier zum Alltag. Damit meine ich nicht , das diese Textportale vorsätzlich Konsumentenbetrug unterstützen sondern schlicht die Tatsache, das dies durch diese Angebote durchaus auch vereinfacht wird. Auch ein Auto kann durch einen Geisterfahrer zur Waffe werden und dennoch kann dem Autohersteller hier kein Vorwurf gemacht werden. Experten schätzen, das ca. 20 – 30 % aller Bewertungen im Internet ein Fake sind. Allerdings wird es hier niemals eine genaue Zahl geben, da es nicht möglich ist zu wissen ob derjenige, der eine Produktrezension schreibt, das bewertete Produkt selbst je in der Hand gehabt hat. Reiseportale wie Holidaycheck setzen im Bewusstsein dieses Missbrauchs auch eine spezielle Software ein, die auffällige Bewertungen anhand bestimmter Inhalte (die natürlich geheim bleiben, da dies sonst eine Anleitung zum unentdeckten Betrug beinhaltet) filtern. Gelegentlich fordern die Portale auch Nachweise zum Hotelaufenthalt wie zum Beispiel die Buchungsbestätigung oder Rechnung an. Aber dies ist in der Masse der Bewertungen im Internet nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Bewertungen im Internet werden wohl auch in der Zukunft eine wichtige Rolle im Entscheidungsprozess der Kaufinteressenten sein. Allerdings sollten die Verbraucher auch wissen, das der Daumen hoch oder Daumen runter bei zahlreichen Angeboten mit zum Teil schon krimineller Energie manipuliert ist. Am Ende bleibt die Erkenntnis, das die gute alte Empfehlung im eigenen persönlichen Freundes- und Bekanntenkreis wohl doch noch vertrauenswürdiger bleibt, als eine große Zahl anonymer Bewertungen im Internet.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf die aktuelle Ausgabe Nr. 44 des Stern verweisen, der das Thema Bewertungen im Internet zum Cover Thema gemacht hat. Ein sehr guter Artikel den ich ganz ohne Bewertungsportal absolut empfehlen kann!

 

 

 


Bio von

Hinterlassen Sie ein Kommentar.